Von Stefan Cordes, Max Schümann und Kai Donath / Klasse Gy 9

odin2Insgesamt zwölf Schüler aus den Klassen des neunten Jahrgangs der Schulen Georg-Büchner I und II nahmen in der Woche vor den Herbstferien an einer zweitägigen Fahrt mit dem umgebauten Hochseekutter „Odin III“ teil. Schon Ende August hatten wir uns für die Fahrt angemeldet. Als begleitender Lehrer war Herr Götz dabei, der den Törn auch mit uns vorbereitet hatte. Das Ziel der Reise waren die Gewässer um Helgoland. Dort sollten wir verschiedene Techniken des Fischens ausprobieren und erlernen. Aber auch die meisten an Bord vorkommenden Arbeiten sollten wir selbstständig verrichten. Acht Tage vor Beginn der Fahrt trafen wir uns erstmals im Fischereihafen am Liegeplatz des Schiffes. Es wurde uns erklärt, dass die „Odin III“ ein ehemaliger Fischkutter sei, der seit sechs Jahren nicht mehr für den gewerblichen Fischfang genutzt würde. Danach wurden wir in Gruppen eingeteilt. Am Donnerstag, 28. Oktober, ging es endlich los. Morgens um 5.45 Uhr mussten wir im Fischereihafen sein. In Blaumann, Ölanzug oder sonstigen Arbeitsklamotten kamen wir dort an. Zunächst haben wir unsere Kojen eingerichtet und uns dann an Deck versammelt. Dann hieß es endlich: „Leinen los!“ Wir fuhren durch die Schleuse und kamen auf die Weser. Die Fahrt lief bis zum Leuchtturm Roter Sand ruhig, doch als wir in die Deutsche Bucht kamen, und weil das Schiff mit 22 Metern Länge und fünf Metern Breite nur die Größe eines Schleppers hatte, fing es kräftig an zu schaukeln. Es kamen Wellen mit einer Höhe von mindestens drei Metern. Ab dem Zeitpunkt wurde uns allen nacheinander schlecht und das hörte auch bis Helgoland nicht mehr auf. Alle Versuche, die Übelkeit mit Tabletten zu bekämpfen, scheiterten. Wir konnten nichts dagegen tun und hofften nur noch auf ein baldiges Ende der Schaukelei. Ein paar „ganz harte Jungs“ angelten in der Nacht und am nächsten Tag. Leider fingen sie ausschließlich Makrelen, die wir am zweiten Tag zu Mittag aßen. Das Angeln bereitete uns sehr viel Spaß. Einigen ging es jedoch immer noch so schlecht, dass sie es vorzogen, weiter zu schlafen. Der Rekord lag bei 21 Stunden. Gegen elf Uhr traten wir die Rückfahrt an, die bis nach Bremerhaven ruhig verlief. Kurz hinter der Schleuse hatten wir einen Motorschaden und fuhren nur noch mit zwei Knoten durch den Hafen. Die Eltern erwarteten uns schon an der Kaje. Nicht zuletzt durch die Begleitung von Klaus Hartmann, dem ersten Vorsitzenden des Verbands der deutschen Hochseefischerei, ist die Kutterfahrt zu einem schönen und unvergesslichen Erlebnis geworden.